Kurrentschrift

Rechts sind die Buchstaben der Kurrentschrift abgebildet, wie sie gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Gebrauch war. Der Name leitet sich vom lateinischen „currere" ab, was mit „laufen" übersetzt wird. Im Gegensatz zu den einzelnen, abgegrenzten Druckbuchstaben laufen die von Hand geschriebenen Buchstaben der Kurrentschrift ineinander.

Die Kurrentschrift entwickelte sich im 15./16. Jahrhundert und war bis ins 20. Jahrhundert in Gebrauch. Ihre letzte graphische Überarbeitung erhielt sie von Ludwig Sütterlin. Die nach ihm benannte Sütterlinschrift wurde 1915 in Preußen an den Schulen eingeführt und begann die bis dahin gebräuchliche schmalere, häufig geneigte Kurrentschrift mit ihren ausgeprägten Ober- und Unterlängen abzulösen.

1941 wurden die Kurrentschrift und die Sütterlinschrift von den Nationalsozialisten verboten.

Die Grundformen der Kurrentbuchstaben haben sich über Jahrhunderte wenig verändert. Die unzähligen Individualisierungen sind es, welche die Herausforderung beim Lesen und Transkribieren ausmachen.